Folgende Grundsätze sind für uns als „grüne“ Wählervereinigung unverzichtbar bei allen Entscheidungen auf kommunaler Ebene:

  • nachhaltiger und verantwortungsvoller Umgang mit unseren Lebensgrundlagen und natürlichen Ressourcen
  • angemessene Berücksichtigung der Folgen für bestehende Lebensbedingungen bei Eingriffen in natürliche Lebensräume im Zusammenhang mit der Umsetzung kommunaler Planungsmaßnahmen
  • Entscheidungen dürfen nicht nur das aktuelle Wohlergehen im Blick haben, sondern müssen auch die Folgen für kommende Generationen berücksichtigen

Die GLE steht für Klimaschutz. Wie wir alle selbst feststellen, ändert sich gerade unser Klima rasant: Die Sommer werden heißer, die Winter milder. Stürme sowie Überflutungen nehmen zu, was wir in Espenau auch schon erlebt haben. Die letzten Jahre waren die heißesten seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Zu große und lang anhaltende Hitze beeinträchtigt alle, aber vor allem ältere Menschen. Deshalb möchten wir als GLE in Espenau die Weichen für einen besseren Klimaschutz stellen.

Wie kann dies gelingen? Bei einem Waldspaziergang hat jeder schon gemerkt, dass es im Hochsommer dort angenehm kühl ist. Jeder Baum verdunstet Wasser, was einen kühlenden Effekt auf die direkte Umgebung hat. Hier können wir als GLE ansetzen. Wir fordern, dass für jeden gefällten Baum in der Gemeinde auch wieder mindestens ein neuer Baum gepflanzt wird.

Gerade Bäume haben für uns eine lebenswichtige Funktion, indem sie CO2 aufnehmen, Sauerstoff abgeben und Schadstoffe aus der Luft aufnehmen und in ihren Blättern binden. Außerdem spenden sie, wenn sie groß genug sind, natürlichen Schatten in unseren immer wärmer werdenden Sommern. Bäume betreiben somit aktiven Klimaschutz. Deshalb wollen wir als GLE mehr Bäume in und um Espenau.

Jeder neu gepflanzte Busch oder Baum, jede Grünfläche, ist ein Schritt in Richtung Klimaschutz.  Unsere Kinder und Enkelkinder werden uns später dankbar dafür sein, wenn sie sich an großen und mächtigen Bäumen erfreuen können.

Klimaschutz ist natürlich noch mehr.

Im Bereich Energie können die regenativen Energien uns helfen, dass Espenau klimaneutral wird. Dazu könnten zum Beispiel viele Gemeindedächer und öffentliche Gebäude mit Photovoltaik aufgerüstet werden.

In Bezug auf „klimafreundliche Ernährung“ sprechen wir uns für regionale Bio-Produkte mit kurzen Transportwegen aus. Wir wollen die Erzeuger dieser Produkte fördern, damit sie auch direkt bei uns in Espenau vermarkten können.

Noch mehr Themen der GLE zum Klimaschutz finden Sie bei uns unter „Natur und Umweltschutz“ und „Verkehr und Mobilität“.

Ein wichtiges Ziel der Grünen Liste ist der Schutz unserer natürlichen Lebensräume. Die Erhaltung der biologischen Vielfalt und ein ausgeglichener Naturhaushalt sind wichtige Voraussetzungen für ein Leben in einer intakten Umwelt auch und vor allem für nachfolgende Generationen.

Die Gemeinde Espenau kann hierzu ganz konkret einen Beitrag leisten durch Vernetzung und Erweiterung bestehender Biotope, Anlage von Blühflächen, Renaturierung ökologisch toter Flächen sowie Maßnahmen zur Flächenentsiegelung und Förderung der Regenwassernutzung im Siedlungsbereich.

Wir wollen erreichen, dass Espenau eine pestizidfreie Gemeinde wird. Daher sollten gemeindeeigene Flächen ökologisch bewirtschaftet werden. Wegeränder sollen wieder ihre ursprüngliche ökologische Bedeutung als Rückzugsort für Insekten, Kriechtiere und Bodenbrüter erhalten.

Die Ausgleichsfläche in der „Neuen Mitte“ sollte als naturnaher Erholungsraum mit Schatten spendenden Bäumen und verwildernden Bereichen angelegt werden, wo ausdrücklich für spielende Kinder „Betreten erlaubt“ ist. Auch könnte dort eine weitere „Essbare Landschaft“ mit Obstbäumen und -sträuchern entstehen, wie sie bereits am Fußweg von der Straße „An der Kirche“ zum Bahnhof durch unsere Anregung verwirklicht wurde.

 Mobilität für Menschen statt für Autos Für eine klimaverträgliche und menschenfreundliche Verkehrspolitik Verkehrsraum ist öffentlicher Raum. Er gehört allen! Leider haben wir uns daran gewöhnt, dass er überwiegend für die Autonutzung geplant wird. Das bedeutet aber: Alle anderen Nutzer werden benachteiligt. Trotz Klimakrise ist das Leitbild der reibungslos fließende Autoverkehr. Mehr und breitere Straßen verringern den Verkehr nicht, sondern haben noch mehr Autos zur Folge. Eine Mobilitätswende ist dringend notwendig, hin zu einer Mobilität, die das Klima nicht ruiniert. Daher plädieren wir bei der Gestaltung von Verkehr und Mobilität für eine Bevorzugung umweltfreundlicher Verkehrsträger, d. h. Fuß- und Radverkehr sowie Bus und Bahn. Espenau verfügt über eine gute Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr. Mit der Regiotram sowie der Buslinie 47 zur Straßenbahn in Vellmar und zur Buslinie 100 am Schäferberg gibt es eine gute Verbindung zur Kasseler Innenstadt und auch in das gesamte nordhessische Liniennetz. Dies gilt es zu erhalten und auszubauen. Beim Ausbau der innerörtlichen Verkehrswege sind die Belange von Fußgänger*innen und Radfahrer*innen vorrangig zu berücksichtigen. Fuß- und Radwege sollten aufgewertet und weiterhin barrierefrei ausgebaut werden. Insbesondere die Wege zu Schule und Kindergärten müssen für unsere Jüngsten gefahrlos zu bewältigen sein. Der öffentliche Raum ist so zu gestalten, dass sich alle Verkehrsteilnehmer*innen – egal ob zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Auto – gleichberechtigt und gefahrlos im Ort bewegen können.

Eine nachhaltige Siedlungspolitik muss sich an ökologischen, sozialen und gesundheitsrelevanten Kriterien orientieren. Unnötiger Ressourcen- und Landschaftsverbrauch soll vermieden werden, vorhandene Strukturen sind zu erhalten – insbesondere an den Ortsrändern mit ihren Gärten und Obstwiesen. Die Infrastruktur muss entsprechend den Bedürfnissen der Bewohner entwickelt werden.

Unser Ziel ist eine längerfristige Gesamtplanung der Ortsentwicklung, die für die nächsten Jahrzehnte angenehme Lebensbedingungen für Mensch und Natur bietet. Unter Beteiligung der Bürger*innen kann hierfür ein Konzept erstellt werden, wofür gegebenenfalls Förderprogramme in Anspruch genommen werden können.

Falls eine weitere Ausweisung von Baugebieten in Erwägung gezogen wird, soll dies mit Augenmaß geschehen, umweltgerechte Maßnahmen zum Klima- und Gewässerschutz müssen dabei zwingend berücksichtigt werden. Eine kompakte Bauweise von mehrgeschossigen oder Doppelhäusern soll möglich sein, um die Flächenversiegelung gering zu halten und den Energiebedarf von Gebäuden zu optimieren. Neue Bebauungspläne müssen sich am Gesamtkonzept orientieren.

Für eine lebendige Ortsgestaltung sind gemischte Strukturen wichtig. Eine Wiederbelebung der alten Ortskerne ist anzustreben, z. B. durch Umnutzung und Sanierung vorhandener Bausubstanz. Die Gemeinde soll – wenn möglich – Gebäude und Grundstücke erwerben, die für die Gemeindeentwicklung von Bedeutung sind.

Wir setzen uns dafür ein, dass bei Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur (Kindergärten, Einkaufsmöglichkeiten, Sport- und Freizeiteinrichtungen usw.) die Gestaltung der Wege für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen vorrangig berücksichtigt wird. Ältere Menschen und Kinder müssen diese gefahrlos und barrierefrei zurücklegen können.

So divers die Bürgerschaft in Espenau ist, so viel Gehör und Möglichkeit zur Beteiligung muss jedem eingeräumt werden, Bedürfnisse müssen gehört und verstanden werden. Beispielsweise haben Jugendliche erst im Alter von 18 Jahren in Hessen einen direkten Einfluss auf die kommunale Politik. Sie dürfen erst ab diesem Alter ihre Stimme abgeben. Umso wichtiger ist es, fest verankerte Instrumente für die Partizipation Jugendlicher an den Entscheidungsprozessen der Gemeindegremien zu schaffen. Ideen dazu wären die Schaffung einer Jugendgemeindevertretung oder die gezielte Beteiligung von Kindern und Jugendlichen für bestimmte Projekte in Form von Kinderwerkstätten, Jugendforen oder der Nutzung sozialer Medien. Beispiele dazu gibt es auch in der Gemeinde Espenau schon. Wir würden gern mehr davon sehen und Rahmenbedingungen bzw. Leitlinien schaffen, um die Beteiligung festzuschreiben. Dazu zählt für uns beispielsweise auch eine gezielte Einladung von Kindergarten- und Schulleitung, Jugendvertreter*innen in Vereinen zu Ausschüssen oder Sitzungen von Gemeindegremien zur Bündelung von Kompetenzen.

Diese Kooperationen mit Schulen, Kinder- und Jugendeinrichtungen, Sportvereinen, integrativen Stellen und Bürger*innen sind entscheidend, um die Zielgruppen zu erreichen. Die Ackerbau-AG im Kindergarten Sonnenhang ist ein wunderbares Beispiel dafür, durch die Bildung weiterer Waldgruppen in Kitas, Schule oder Jugendbildungseinrichtungen könnte das Engagement in diesem Bereich ergänzt werden. Durch gezielte Programme wollen wir den Kindern und Jugendlichen die natürlichen Lebensräume und weitere Themen rund um Espenau näherbringen und somit auf wichtige kommunale Themen und Entscheidungen aufmerksam machen.

Haushalt und Finanzen der Gemeinde müssen sich an dem Prinzip der Nachhaltigkeit orientieren. Für uns als Grüne Liste Espenau ist Nachhaltigkeit integraler Bestandteil jeder kommunalen Tätigkeit.

Darunter verstehen wir:

  • sparsames Wirtschaften.

  • bei allen Maßnahmen immer auch die Berücksichtigung der Folgekosten.

  • die Aufnahme von Krediten nur für Investitionen, die zum Erhalt der zukünftig notwendigen öffentlichen Infrastruktur, z.B. Schaffung von zusätzlichen Kindergartenplätzen, gebraucht werden.

  • dass auch für wichtige Zukunftsinvestitionen, z. B. für Maßnahmen zur CO2-Einsparung oder für erforderliche Klimawandelanpassungen, Kredite in Anspruch genommen werden.

Dies sollte aus Gründen der Generationengerechtigkeit geschehen. Schließlich müssen die kommenden Generationen die Schulden bezahlen.

Aber Investitionen zu unterlassen, nur um keine Schulden zu haben, kann auch nicht das Ziel sein. Denn was nützt kommenden Generationen ein niedriger Schuldenstand, wenn dafür die Gemeinde nicht mehr lebenswert ist.

Um den Klimawandel müssen wir uns jetzt kümmern, notfalls mit der Aufnahme neuer Schulden.

Schulden sind nicht grundsätzlich ein Schreckgespenst, das es zu vermeiden gilt, sondern nur dann, wenn damit Dinge finanziert werden, von denen zukünftige Generationen keinen Nutzen und nur Folgekosten haben.

Uns ist es ein großes Anliegen, einem eventuellen Misstrauen gegenüber zukünftigen Entscheidungen der Gemeindevertreter durch Transparenz entgegenzuwirken, Vertrauen zu schaffen und das Öffentlichkeitsprinzip so modern wie möglich umzusetzen. Denn nicht nur die Entscheidungen, auch die Hintergründe und Wege dorthin gehen uns alle was an. Informierte Bürger*innen fühlen sich abgeholt, Interesse und Teilhabe an der Kommunalpolitik steigen.

Es gibt in unserem Land Vorreiter*innen, die mit gutem Beispiel voran gehen, Gemeinden mit Meinungsportalen und aktiven Angeboten zu frühzeitigen, umfassenden und wertfreien Informationen. Wir müssen das Rad dafür nicht neu erfinden. Die Gemeinde und die Bürger*innen betreffenden Informationen sollten nicht denen vorbehalten sein, die eine Zeitung abonnieren. Kostenlose Newsletter wären eine Alternative. Damit können Bürger*innen einfach und umfassend über anstehende Entscheidungsprozesse, Widerspruchsfristen o.ä. informiert werden. Der Informationsvorsprung von Gemeindeverwaltung und -vertretung gegenüber den Bürger*innen muss verringert werden.

Ein praktisches Beispiel sind die Sitzungsprotokolle der Gemeindevertretung. Alle Bürger*innen können sie einfach auf der Webseite der Gemeinde einsehen. Heute ist der Inhalt leider sehr überschaubar: Entscheidungen stehen drin, wie viele Stimmen dafür, wie viele dagegen. Ein solches Ergebnisprotokoll ist von Transparenz weit entfernt. Welcher Weg zur Entscheidung wurde beschritten, welche Bedenken gab es? All das bleibt verborgen. Auch hier gibt es Möglichkeiten, für mehr Transparenz zu sorgen, immer unter Einhaltung der Persönlichkeits- und Datenschutzrechte.

Um die nun sehr umfassend informierten Bürger*innen auch an Entscheidungsprozessen teilhaben zu lassen, sollte die Kommune die Bürgerbeteiligung als Satzung in die Gemeindeordnung integrieren. Mit dieser Grundsatzentscheidung hätte man die Möglichkeit, durch moderne Methoden zur Meinungsfindung von der einfachen Bürgerbefragung über eine Abstimmung bis hin zu Zukunftswerkstätten oder Planungsworkshops die Meinung der Bürger*innen aktiv in eine Entscheidungsfindung mit einzubeziehen. Dabei geht es auch nicht immer nur um ein Ja oder Nein zu bestimmten Entscheidungen, auch eine partizipative Gestaltung von Workshops kann tolle Ideen aus der Bürgerschaft hervorbringen. Espenau hat viele Expert*innen, man muss Wege finden, diese Expertise nutzbar für alle zu machen.